TEXTE ZUR LAGE

For Freedom of Movement
Antirassistische Grenzcamps 2002 von Jena bis Strasbourg

Vom 12. bis 19. Juli werden die Zelte des fünften "kein mensch ist illegal"-Camps im Jena aufgeschlagen. Mehrere hundert AktivistInnen werden in dieser Woche die "inneren Grenzen" Thüringens "ins Visier nehmen" und einen rassistischen Normalzustand attackieren, der sich u. a. in der Isolation der Wohnheime, den alltäglichen Abschiebungen und permanenten rassistischen Kontrollen ausdrückt. Erstmals wird für das Grenzcamp die Beteiligung mehrerer hundert Flüchtlinge erwartet, und diese neue Zusammensetzung, die intensive Zusammenarbeit insbesondere mit den selbstorganisierten Flüchtlingsgruppen, bildet einen Schwerpunkt des Camps.

Infos unter: www.nadir.org/camp02

Als bunter Konvoi werden sich viele der Jena-CamperInnen am 19. Juli via Frankfurter Abschiebeflughafen Richtung Strasbourg bewegen. Dort findet direkt im Anschluss, vom 19. bis 28. Juli, das erste international vorbereitete "noborder-camp" in statt. In Strasbourg befindet sich die Zentrale des Schengen-Informatio For Freedom of Movement n-Systems, einer supranationalen Fahndungsdatei, die sich in erster Linie gegen illegalisierte MigrantInnen richtet. Doch wenn sich im Juli tausend und mehr AktivistInnen im "noborder-camp" treffen, geht es um weit mehr, als nur gegen dieses Instrument des europä-ischen Grenzregimes zu demonstrieren. Wir wollen eine temporäre autonome Zone schaffen, als melting pot von antirassistischen und antikapitalistischen Bewegungen sowie MigrantInnen-Gruppen aus vielen europäischen Ländern. Ein Laboratorium kreativen Widerstandes ist angesagt, das Freedom of Movement, also volle Freizügigkeit, und Antirassismus als unabdingbare Bestandteile des Kampfes um globale, soziale Rechte begreift.

Infos unter: www.noborder.org

Forum über "Arbeit und Migration"

Die Temporäre Assoziation "jeder mensch ist ein experte" lädt zu einem Forum über "Arbeit und Migration" in Hamburg vom 21. bis 23. Juni 2002 ein. Es gilt die Ambivalenzen von Arbeit und Migration im globalisierten Kapitalismus, den Zusam-menhang von Ausbeutungsoffensive und Rassismus zu verstehen. Schließlich wird die Frage nach Handlungsansätzen und möglichen Kampagnen für gleiche soziale Rechte diskutiert. Entlang dieser Schwerpunkte will das Forum einen spektrenübergreifenden und praktisch orientierten Diskussionsraum eröffnen. Kontakt und weitere Information:

frank@offlimits.de (Tel.: 0179 / 661 97 10)

"Land in Sicht"
in Hamburg - 16. 8. 2002

Auch in den wahrlich barbarischen Zeiten nach dem bislang immer noch nicht ganz begriffenen 11. September gilt für uns nach wie vor: einfach gegen die in globalem Maßstab ungerechten und unfreien Verhältnisse. Da wir aber nicht beabsichtigen diese von außerordentlich vielen Menschen auf der Welt geteilte Einsicht in einem hier durch den Staat durchaus erwünschten privatem Rahmen zu belassen, beabsichtigen wir sie zu gegebener Zeit und an gegebenen Ort zu veröffentlichen. Dafür scheint uns das schöne Hamburg an der Elbe kurz vor den Bundestagswahlen im Hochsommer ein ganz ausgezeichneter Ort sein. In Hamburg gibt es fast alles, was es sonst auf der Welt auch gibt: Armut, Reichtum, Rassismus, Glück, alternative Nischen, Drogen, Sex, Linke antirassistische Gruppen, Kapitalismus, Abschiebeknäste und jede Menge Leute die das alles auch noch so gut und richtig finden. Da ist es höchste Zeit uns auch da öffentlich einzumischen! Wir laden dazu ein, mit uns gemeinsam für den Hochsommer 2002 in Hamburg die antirassistischen "Land in Sicht"- Tage inhaltlich zu gestalten, vorzubereiten und durchzuführen.

www.nadir.org/nadir/kampagnen/landinsicht/