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Deutschland verweigert Aktivisten aus Südafrika Einreise zum Kongreß von "the Voice"
Seit zehn Jahren kämpft the Voice Refugee Forum für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen. Als eine der
Gründungsorganisation spielt the Voice eine zentrale Rolle im bundesweiten Netzwerk der Karawane.
Vom 13. bis zum 16.10.2004 organisiert the Voice einen Kongreß im Rahmen dieser gesellschaftlichen Auseinandersetzung und
anläßlich ihres 10 jährigen Bestehens. Schwerpunkt des Kongresses werden die diskriminierenden Beschränkungen und
Beschneidungen der Grund- und Menschenrechte von Flüchtlingen in Deutschland sein. Insbesondere die sog. Residenzpflicht,
die Flüchtlingen verbietet bei Strafe ihren Landkreis zu überschreiten, bildet die Grundlage für soziale Isolation und
kann als gesetzlich festgeschriebene Apartheid bezeichnet werden. Zu diesem Kongreß wurde Herr Themba Mhbele,
Generalsekretär des südafrikanischen Anti-Privatisierungs Forums (APF), eingeladen. Kurzfirstig und ohne Begründung
verweigerte die deutsche Botschaft in Südafrika die Erteilung des Visas.Auf Nachfrage bei der deutschen Botschaft in
Johannesburg wurde lediglich mitgeteilt, daß für die Entscheidung deutsche Behörden in Köln/Deutschland verantwortlich
seien.
"Dies ist Teil des kolonialen Erbes. Welche geschichtliche Ironie; Flüchtlinge versuchen die Isolation von Ausländern in
Deutschland aufzubrechen und zu zeigen, daß die Menschen aufstehen können, um für ihre Recht zu kämpfen, egal unter
welchen Bedingungen. Mit diesem Ziel haben wir den Generalsekretär der grö?ten afrikanischen sozialen Bewegung eingeladen,
um mit Flüchtlingen und MigrantInnen über die Erfahrungen des Kampfes gegen die Apartheid zu sprechen und dann entscheidet
die deutsche Regierung, das Einreisevisum zu verweigern." sagte Osaren Igbinoba, Gründungsmitglied des Voice-Forums.
Herr Themba Mhbele sollte im Anschlu? an den Kongreß in Berlin am 18.10.2004 in Hamburg (GWA/St.Pauli) auf Einladung des
Hamburger Flüchtlingsrates und der Karawanegruppe Hamburg auftreten sowie auf weiteren Veranstaltungen. in Bremen,
Bielefeld, Frankfurt und München.
Wir, die Karawanegruppe Hamburg, betrachten die Verweigerung der Einreise als gezielten Sabotageakt gegen die sozialen
Bewegungen in Südafrika und in Deutschland sowie als Angriff auf internationale Beziehungen und Austausch zwischen
Graswurzelbewegungen im Allgemeinen.
Wir sehen diesen Akt im Zusammenhang mit dem verschärften Vorgehen der westlichen Regierungen gegen kritische Stimmen.
Während die Verschärfung von Einreisebedingungen in die USA und die Verweigerung, Gegner der herrschenden US-Politik ins
Land zu lassen, in den europäischen und deutschen Medien einige Aufmerksamkeit erfährt, wird gleichzeitig verschwiegen,
daß die deutsche Regierung und ihre Behörden in ganz ähnlicher Weise verfahren. Gegen die verheerenden Auswirkungen der
durch die westlichen Regierungen und transnationalen Konzerne vorangetriebenen Globalisierung organisiert sich weltweit
Widerstand. Die verschiedenen Bewegungen versuchen untereinander Kontakt aufzunehmen, sich auszutauschen und sich
gegenseitig zu unterstützen. Unter anderem mittels Einreisekontrollen und Visaverweigerung wollen die westlichen
Regierungen die Internationalisierung der Graswurzelbewegungen verhindern. Das Recht auf politische Betätigung, Meinungs-
und Bewegungsfreiheit wird weiter abgebaut.
Erklärung des Kongreßvorbereitungskomittees:
German Government Denies Visa to South African Activist
Themba Mhbele, General Secretary of the South African Anti-Privatization
Forum (APF), denied visa to participate in the 10th anniversary congress
and celebration of The Voice Refugee Forum. German Embassy in Johannesburg
says the order came from authorities in Cologne.
Themba Mhbele had been invited by the Refugee Council of Hamburg to
participate in the celebratory activities of The Voice Refugee Forum.
According to the Refugee Council and confirmed by the German Embassy in
Johannesburg, all necessary travel documents needed to issue a visa had
been presented to the Embassy. When asked about the decision, the German
authorities in South Africa refused to justify their decision.
The Anti-Privatization Forum is the largest and most well organized social
movement in Africa. The movement is the result of the struggles of
different grassroots organizations, which brought down the Apartheid regime
in South Africa. Many of their members have faced repression and even death
in their campaigns against the privatization of public services and the
evictions of people from their houses in the townships.
"This is part of the colonial heritage. What historic irony; refugees are
attempting to break the isolation of foreigners in Germany and to show that
the people can stand up for their rights no matter what the conditions. With
this aim, we invite the General Secretary of the largest African social
movement to speak with refugees and migrants about the experiences of
struggle against Apartheid and then the German government makes the
decision to deny Mr. Mhbele his visa," said Osaren Igbinoba, founding
member of The Voice Refugee Forum.
"This is obviously a political decision that is not only a direct attack
against our congress, but also against Mr. Mbhele and the
Anti-Privatization Forum.
From the 13th to 16th of October, the refugee self-organization The Voice
Refugee Forum is organizing a congress for freedom of movement and against
the criminalization of refugees and migrants. Other events are to be held
in Bremen, Hamburg, Bielefeld, Munich and Frankfurt.
For more information about the denial of Mr. Mhbele's visa or about the
congress, please contact: Osaren Igbinoba: 0049 (0) 176 24568988